• 22.10.2014
      03:25 Uhr
      Reportage im Ersten: Frontfrau am Brandherd Die UN-Diplomatin und Syriens Chemiewaffen | Das Erste
       

      Es ist „ein Sisyphus-Job, aber man kann nicht bei der UNO arbeiten ohne den Ehrgeiz zu haben, die Welt ein bisschen zu verbessern“, so die Überzeugung von Angela Kane, der UN-Abrüstungsbeauftragten. Am 21. August 2013 wurde sie und die Weltöffentlichkeit von Berichten aus Syrien aufgeschreckt. Mehr als Tausend Menschen waren qualvoll durch Giftgas gestorben. Ein Unfall oder ein gezielter Giftgasangriff? Die USA beschuldigten das Assad-Regime und drohten mit Luftschlägen. Angela Kane flog nach Damaskus, um mit dem Assad-Regime zu verhandeln. Mit Erfolg!

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 22.10.14
      03:25 - 03:55 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      VPS 03:55

      Es ist „ein Sisyphus-Job, aber man kann nicht bei der UNO arbeiten ohne den Ehrgeiz zu haben, die Welt ein bisschen zu verbessern“, so die Überzeugung von Angela Kane, der UN-Abrüstungsbeauftragten. Am 21. August 2013 wurde sie und die Weltöffentlichkeit von Berichten aus Syrien aufgeschreckt. Mehr als Tausend Menschen waren qualvoll durch Giftgas gestorben. Ein Unfall oder ein gezielter Giftgasangriff? Die USA beschuldigten das Assad-Regime und drohten mit Luftschlägen. Angela Kane flog nach Damaskus, um mit dem Assad-Regime zu verhandeln. Mit Erfolg!

       

      Stab und Besetzung

      Autorin Dr. Hilde Stadler
      Redaktion Dr. Brigitte Abold

      Es ist „ein Sisyphus-Job, aber man kann nicht bei der UNO arbeiten ohne den Ehrgeiz zu haben, die Welt ein bisschen zu verbessern“, so die Überzeugung von Angela Kane, der UN-Abrüstungsbeauftragten.

      Am 21. August 2013 wurde sie und die Weltöffentlichkeit von Berichten aus Syrien aufgeschreckt. Mehr als Tausend Menschen waren qualvoll durch Giftgas gestorben. Ein Unfall oder ein gezielter Giftgasangriff? Die USA beschuldigten das Assad-Regime und drohten mit Luftschlägen. Angela Kane flog nach Damaskus, um mit dem Assad-Regime zu verhandeln. Mit Erfolg! UN-Waffeninspektoren konnten in Syrien den Einsatz von Giftgas untersuchen und ihn eindeutig nachweisen. Im Oktober 2013 trat Syrien der Chemiewaffenkonvention bei und verpflichtete sich, sein gesamtes Chemiewaffenarsenal unter internationaler Aufsicht zu vernichten, und zwar laut einer UNO-Resolution bis Mitte 2014.

      Doch wegen des anhaltenden Bürgerkriegs in Syrien konnten erst Ende Juni 2014 die letzten chemischen Kampfstoffe im Hafen von Latakia angeliefert, auf ein Frachtschiff verladen und außer Landes gebracht werden. Nachdem sich kein Staat bereit erklärt hatte, auf seinem Territorium Syriens Chemiewaffen zu zerstören, sollte die Vernichtung an Bord des US-Spezialschiffes „Cape Ray“ mitten im Mittelmeer stattfinden als internationale Mission. Im süditalienischen Hafen Gioia Tauro wurden die Giftgase Anfang Juli 2014 umgeladen auf die „Cape Ray“. Mittels eines mobilen Hydrolyse-Systems wurden die Giftgase an Bord der „Cape Ray“ auf hoher See unschädlich gemacht. An der militärischen Absicherung, u.a. gegen Terroranschläge, war auch die Bundeswehr beteiligt mit drei Fregatten.

      Obwohl laut Zusicherung der US-Regierung bei der Hydrolyse an Bord der „Cape Ray“ keine Schadstoffe ins Meer gelangen würden und auch die Giftgas-Verladung im Hafen Gioia Tauro streng abgesichert wurde, gab es erhebliche Ängste und Proteste in Süditalien und auf Kreta gegen die Chemiewaffenvernichtung im Mittelmeer, die erstmals auf hoher See durchgeführt wurde.

      Ende August 2014 waren 600 Tonen Giftgase an Bord der „Cape Ray“ neutralisiert. Die verbliebenen Reststoffe wurden von der „Cape Ray“ nach Finnland und Bremen gebracht und Anfang September weiter transportiert ins niedersächsische Munster zu ihrer endgültigen Entsorgung.

      Das Ziel der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW), dass bis Ende 2014 alle syrischen Chemiewaffen zerstört sein sollen, ist damit greifbar nahe.

      Ein großer Erfolg für Angela Kane als Abrüstungschefin. Die ranghöchste Deutsche innerhalb der Vereinten Nationen gilt als enge Vertraute von UN-Generalsekretär Ban, als geschickte Diplomatin, die diskret im Hintergrund agiert: verbindlich, hartnäckig und effizient.

      Hilde Stadler und ihr Kamerateam haben die UN-Diplomatin mit der Kamera begleitet und folgten auch dem Transport der syrischen Chemiewaffen, u.a. an Bord der Bundeswehr Fregatte „Augsburg“ von Süditalien bis ins zentrale Mittelmeer.

      Film von Hilde Stadler

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 22.10.14
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